Die technischen Probleme

Die alte Bahntrasse von Leutkirch nach Isny ist abgebaut, entwidmet und in Leutkirch, Isny und an einigen Stellen dazwischen zugebaut. Hieraus wird immer wieder geschlossen, dass die Reaktivierung der Bahnstrecke zu erheblichen, fast unlösbaren Problemen führt. Dies ist jedoch nicht der Fall.

Ein Grund ist, dass es jetzt Bahnen gibt, die sowohl nach der Straßenverkehrsordnung fahren können, also ähnlich wie Straßenbahnen, als auch wie Eisenbahnen auf klassischen Bahnstrecken wie Memmingen – Lindau. Diese Bahnen können damit praktisch überall dort fahren, wo auch Busse fahren können.

Das Bild zeigt anhand einer Design-Studio der TRICON AG, wie eine neue Generation solcher Fahrzeuge elegant gestaltet werden könnte.

Isny Tramtrain Grafik
Grafik Tramtrain (Bild: Tricon AG)

Damit können vorhandene Bebauungen, wie das Einkaufszentrum in Leutkirch, einfach umfahren werden. In Isny wird es möglich, das Gewerbegebiet optimal zentral zu erschließen. Welche Lösungen technisch möglich sind und wie viel diese kosten, sollte im Rahmen einer sogenannte „Machbarkeitsstudie“ durch ein unabhängiges Ingenieurbüros untersucht werden. Solche Studien werden bei kurzfristiger Antragstellung erheblich vom Land gefördert. Die Ergebnisse müssen dann mit den betroffenen Anliegern und Bürgern gründlich erörtert werden, um eine attraktive, bezahlbare und möglichst konsensfähige Trasse zu finden.

Dass die alte Bahntrasse abgebaut und entwidmet ist, hat den Vorteil, dass man eine neue, wesentlich günstiger liegende Trasse vorsehen kann, die z.B. den CenterParcs, die Kurkliniken in Neutrauchburg oder auch Friesenhofen und Rohrdorf wesentlich besser erschließt. Ein Nachteil der Straßenbahn-Technologie ist, dass klassische Güterzüge nicht ohne Weiteres möglich sind. Da Isny auch ein erhebliches Aufkommen an Gütern hat, das derzeit den Straßenverkehr belastet, sollte dies Thema im Rahmen der Machbarkeitsstudie ebenfalls untersucht werden.

Dieser Beitrag wurde von Andreas Schulz verfasst.