Der Schalter ist schon da, der Schienenanschluss wird wieder kommen

Verkaufsschalter Kurhaus

Persönliche Beratung rund um die Bahn wurde in Isny schon immer großgeschrieben. Bis zum Jahr 1989 gab es zwei DB-Verkaufsstellen: DB-Stadtbüro und Bahnhof Isny. Mit Schließung des Bahnhofs Isny wurden die beiden Verkaufsstellen zusammengelegt und in das neu gebaute Kurhaus verlagert. Neben den Fahrscheinen konnte auch das Reisegepäck im Kurhaus aufgegeben bzw. abgeholt werden. Mit der Aufgabe des Angebotes DB-Reisegepäck durch die Bahn standen Schließungsabsichten des Schalters im Kurhaus durch die DB im Raum. Die Stadt Isny konnte diese mit Einführung des RegioBus-Konzeptes und Ergänzung der DB-Verkaufsstelle zu einer Mobilitätszentrale verhindern. Diese Kooperation hatte bis Ende 2020 Bestand. Seit 2021 wird die Mobilitätszentrale und DB-Agentur von der Stadt Isny betrieben. Damit bleibt die professionelle Beratung und der Verkauf der Mobilitätsangebote in Isny erhalten. Isny ist „busbedienter Schienentarifpunkt“, das heißt Fahrten von und nach Isny können mit einem Fahrschein gelöst, der Bus muss nicht separat bezahlt werden. Die Bushaltestellen werden wie Schienenhaltepunkte behandelt – auch ohne Gleisanschluss. Wer also beispielsweise in Köln ein Ticket am Automaten löst, bekommt einen Fahrschein bis zur Haltestelle in Isny. Das ist einzigartig in Deutschland und wurde sogar, laut Bericht der Schwäbischen Zeitung im Frühjahr 2020, von Verkehrsminister Winfried Hermann als „Weltkulturerbe“ geadelt. Für den künftigen Schienenstandort Isny bleibt die Mobilitätszentrale ein wichtiger Baustein. Frei nach dem Motto: „Der Schalter ist schon da, der Schienenanschluss wird wieder kommen“.

Dieser Beitrag wurde von Franz Hiemer verfasst.